Kreuzschraffur mit Feder, Stift und Tusche -Das praktische Handbuch (Rezension | Werbung)

Ein Buch allein über Kreuzschraffur? Das ist in der Tat recht spezifisch und umso lohnenswerter! In „Kreuzschraffur mit Feder, Stift und Tusche -Das praktische Handbuch“ stellt August Lamm in 5 Kapiteln Besonderheiten der Technik heraus, die ich hier näher vorstellen werde.

Besonders im europäischen Mittelalter wurde die Kreuzschraffur populär, vor allem durch die Anwendung und Vervielfältigung in Drucktechniken. Weitere Informationen und historische Einblicke dazu finden sich in Teil 1: Was sind Kreuzschraffuren? Neben geschichtlichen Aspekten werden persönliche Tipps zur Vorgehensweise gegeben.

Teil 2: Materialien und Werkzeuge gibt Aufschluss über die benötigten Utensilien, vielmehr noch erfahren Leser*Innen wertvolle Hinweise zum Führen eines Skizzenbuchs und wie-man-am-besten-zeichnet.

Sehen und Beobachten ist der Schwerpunkt im 3.Kapitel. Dabei geht es um Verstehensvorgänge, die nötig sind, um dreidimensionale Objekte zu zeichnerisch zu erfassen und inwiefern man bei der Kreuzschraffur von einem bildhauerischen Ansatz sprechen kann. Gut gefällt mir in desem Kapitel die Bebilderung für das Suggerieren von Rundungen durch Schraffuren. Auch die Verwendung von Fotos wird hier thematisiert und sehr spezifisch beleuchtet. Dieser Teil hätte meiner Mienung nach kürzer gefasst werden können.

In Teil 4: Die Kreuzschraffur – so geht´s wird es praktischer: erfahren die Leser*Innen wertvolle Tipps zur Komposition, der Bleistiftskizze, der Schattenzuordnung mit konkreten Beispielen bzw. Anwendungsaufgaben, aber auch wie Orientierungslinien bei der Konturierung hilfreich sein können und räumliche Tiefe unterstützen. Anschließend werden klassische Themen aufgezeigt, wie z.B. das Stillleben. Gerade stoffliche Herausforderungen wie die Darstellung von Glas werden intensiver thematisiert. In diesem Kapitel gibt es zu jedem thematischen Schwerpunkt (u.a. auch Schattenzuordnung, Hände, Portraits, Gesichtspartien, Aktzeichnen, Landschafften, …) jeweils eine anschließende Übung, die kleinschrittig aufzeigt, wie vorgegangen werden könnte.

Hier gefällt mir gut, wie das Thema Fehlerbehebung miteingeschlossen wurde. Wie oft kommt es vor, dass diese zu kurz kommen. Auch anhand Schüler*Innenarbeiten werden nochmals konkrete Arbeiten vorgestellt mit persönlichen Tipps für Verbesserungen. August Lamm schafft es hierbei sympatisch und wertschätzend mit den Arbeiten umzugehen und ihre Ratschläge als Option darzustellen, nicht als non plus ultra der Korrektur.

Im letzten Kapitel, Teil 5: Was sonst noch? gibt es einen guten Input zu Gestaltungsideen für das eigene Skizzenbuch.

Alles in allem eignet sich das Buch prima, um einem Einblick auf dem Gebiet der Kreuzschraffur zu erlangen. Dabei spielt es keine Rolle, ob ob ihr Anfänger*In oder Fortgeschrittene*r seid, mit diesem Buch gibt es wertvolle Inputs, die ich bereits meinen eigenen Schüler*In mitgegeben habe.

KREUZSCHRAFFUR mit Feder, Stift und Tusche

  • Autor*Innen: August Lamm
  • Hardcover
  • 176 Seiten
  • ISBN: 9783962443726
  • Preis: 28 €

Vielen Dank an den Laurcence-Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares!

Meisterwerke der Kunst Stück für Stück (Rezension | Werbung)

Kunstgeschichte umgedacht- Eine großartige Neuentdeckung in der Landschaft der pädagogischen Kunstbücher ist „Meisterwerke der Kunst Stück für Stück“. Exemplarisch anhand von 89 Werken unterschiedlichster Epochen werden im Buch Arbeiten aus aller Welt vorgestellt.

In einen vielseitigen Exkurs in 8 Themenschwerpunkten (Portraits, Landschaft, Tiere, Stillleben, Geschichten, historische Ereignisse, Arbeit und Spiele) werden Werke präsentiert und in detaillierten Ausschnitten ganz individuell betrachtet. Mit gezielten Aufgabestellungen wird der Betrachter*Inblick geschärft und schließlich in der Auseinandersetzung zu einem Gefüge verbunden.

Durch Querverweise, die in einer angehängten Galerie Vergleiche ermöglichen, wird ein Verständnis zu Stilen, Ideen und Techniken unterstützt.

Zielgruppe dieser Auseinandersetzung sind Kinder, aber auch Erwachsene können ihr Bildvokabular entschieden erweitern, weil sie ihren Blick für den Kontext schärfen und mit ungewöhnlichen Meisterwerken ihr Epochenwissen erweitern können.

Ich bin wirklich begeistert und habe bereits jetzt schon einige der Bildbeispiele und der Bildimpulse als Material für den eigenen Unterricht eingesetzt.

„Meisterwerke der Kunst Stück für Stück“

  • Autor*Innen: Ingrid Swenson und Mary Auld
  • Hardcover
  • 128 Seiten
  • ISBN: 9783962443405
  • Preis: 20 €

Ich danke dem Laurcence-Verlag sehr für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares!

Die Marina Abramović-Methode

Die Performance ist unweigerlich mit Marina Abramović verbunden. Durch ihre intensiven, radikalen Körpererfahrungen und -überschreitungen weltweit hat sie wie kaum ein anderer die Performance-Kunst geprägt.

Die Serbin setzt sich seit einem Malerei-Studium 1973 mit Performances mit ihrer Umwelt auseinander, in denen sie wieder und wieder die eigenen psychischen und körperlichen Grenzen auslotet. 2010 erregte sie im New Yorker MoMA Aufsehen in einer das Publikum involvierenden Perfomance, bei der sie nahezu 3 Monate täglich schweigend auf einem Stuhl saß und Menschen für einen Augenkontakt sich zu ihr setzen konnten.

Marina selbst gewährt in Workshops und Seminaren Einblicke in ihre Arbeitsprozesse. Umso großartiger, dass sie nun gemeinsam mit dem Laurence King Verlag ihre Methode drei breiten Öffentlichkeit zugänglich macht.

In 30 Karten mit Anleitungen der Künstler*In können Übungen erprobt werden, mit der Abramović nach einem höheren Bewusstsein strebt und sich mit den Herausforderungen des Lebens konfrontiert. Die Methode besteht aus verschiedenen Übungen, die aus Marina Abramovic Repertoire stammen, um sich auf ihre Performances vorzubereiten.

Sie hilft auch Ihnen, sich zu konzentrieren, mit dem Hier und Jetzt wieder in Kontakt zu treten und Ihr volles kreatives Potenzial zu entdecken und es zu nutzen.

Neben den 30 Karten gehört zum Set ein Anleitungsheft, dasss in die Methode einführt.

Die Karten enthalten auch Angaben zur Dauer der Performance.

Fazit: Ich kann das Kartenset super empfehlen und habe es als Begleitmaterial zum Überlegen einer eigenen Performance im Unterricht genutzt. Es ist hilfreich, um einen Einblick und Ideen zu gewinnen und sich dem Thema der Performance zu nähern.


  • AutorIn: Katya Tylevich, Marina Abramovic
  • IllustratorIn: Renata Latipova
  • Laurence King Verlag
  • 30 Karten mit Anleitung (Booklet)
  • Größe: 12.2 x 3.5 x 16.3 cm
  • ISBN: 9783962442538
  • Preis: 19,50 €

Herzlichen Dank an den Laurence King Verlag für das wunderbare Rezensionsexemplar!

Wie wir Kunst betrachten (Rezension|Werbung)

Manchmal fällt es schwer, einen Zugang zu Kunstwerken zu finden.

Wie Paul Klee schon feststellte: „Kunst gibt nicht das Sichtbare wieder, sondern macht sichtbar“, geht es darum, über die abbildende Funktion von Kunst hinauszugehen. Teilweise erschließt sich ein Werk nicht sofort, der Funke springt nicht über.

Im Kunstunterricht passiert das auch, ganz besonders dann, wenn Kunst nicht den Sehgewohnheiten und ästhetischen Vorstellungen entspricht.

Umso schöner ist es, wenn Impulse gegeben werden können, die dabei helfen, die eigene Sichtweise auf Kunst zu verändern. Mit insgesamt 50 Karten vom Laurence King Verlag gibt es neue Ideen, um sich vielfältig mit Kunstwerken auseinanderzusetzen.

Im kleinen, fast postkartengroßen Format lassen sich die Karten gut verstauen und so problemlos zu Museums-/Ausstellungsbesuchen mitnehmen. Aber auch zur Beschäftigung im Unterricht mit künstlerischen Arbeiten aller Gattungen helfen die Karten, sich Werken durch alternative Wege zu nähern.

Geschichten zum Werk entwickeln, in Relation zum Ich setzen, Nachbildungen durch andere Materialien, eine Hommage erstellen, Künstler*In vorstellen als Partybekanntschaft sind nur ein paar der interessanten Fragestellungen, um Werke zu erschließen.

Weiterführend lassen sie sich auch zum Dialog mit eigenen Arbeiten einsetzen, um Reflexionsprozesse anzustoßen.

  • Autor*In: Martin Jackson
  • Illustrator*In: George Wylesol
  • Laurence King Verlag
  • Kartenset mit 50 Karten
  • Größe: 10.2 x 3.2 x 12.9 cm
  • ISBN: 9783962442460
  • Preis: 14,90 €

Herzlichen Dank an den Laurence King Verlag für das kreative Rezensionsexemplar!

Kusama (Rezension|Werbung)

Aus der Rubrik „Nicht speziell für Kunstunterricht gemacht, dennoch bestens dafür geeignet“ möchte ich euch heute eine fantastische Graphic-Novel zu einer Ausnahmekünstlerin vorstellen.

In einem meiner letzten Beiträge hatte ich davon berichtet, wie unterrepräsentiert Künstlerinnen oftmals noch im Studium oder Lehrbüchern sind und euch dazu ein Buch vorgestellt, dass verschiedenste Künstlerinnenin den Blickpunkt nimmt.

Daran möchte ich anschließen, denn ich freue mich jedes Mal riesig, wenn mir ein geeignetes Material in die Hände fällt -völlig unabhängig davon, ob es für Unterricht konzipiert wurde oder auch nicht.

Yayoi Kusama ist eine Künstlerin, die ihr Leben ganz und gar der Kunst hingegeben hat. Mit einem ungewähnlichen Werdegang, der sie aus dem ländlichen Bereich Japans bis nach New York in die bedeutensten Museen und Ausstellungshäuser brachte, beeindruckt Kusama durch einen hohen Grad an Authentizität, Eigensinn, Unangepasstheit und einer ordentlichen Portion Feminismus.

Der mittlerweile 90jährigen Künstlerin, die vor allem durch ihre Happenings und Fluxus-Installationen, die Kunstwelt aufwirbelt, ist aktuell im Tate Modern eine immersive Spezial-Austellung mit ihren berühmten ‘Infinity Rooms’ gewidmet (mit etwas Glück könnte man vielleicht im nächsten Jahr bei einer Öffnung der Museen Kusamas Werk erleben).

Zur Graphic-Novel: In einfühlsamen Bildern wird ihr mutiger Aufbruch aus Japan als junge Künstlerin in der Nachkriegszeit geschildert und gezeigt, wie stark sie von der New Yorker Kunstszene der 1970er Jahre beeindruckt war bis hin zu ihrer Rückkehr in die alte Heimat und der Entwicklung zum international gefeierten Star.

Dieses Bild hat ein leeres alt-Attribut; sein Dateiname ist kusama-2.jpg.

In einer reduzierten Farbpalette gelingt es Elisa Macellari einen berührenden Einblick in Yayoi Kusamas charakteristische Arbeiten zu geben, genauso wie zu zeigen, dass die Künstlerin, weit mehr als ihr Markenzeichen, die Punkte ist.

Ein Leben lang kämpft sie gegen die Spätfolgen ihrer traumatischen Erlebnisse ihrer Jugend und bekennt sich offen zu ihrer psychischen Erkrankung.

Yayoi Kusama hat es viel Kraft gekostet, sich gegen die Vereinnahmung durch stumpfsinnige Gewalt und Hoffnungslosigkeit zu wehren, die ihr sogar in der eigenen Familie begegnete.

Die Kunst war ihr immer ihr Ventil und gleichzeitig Therapie.

KUSAMA

Elisa Macellari, Übersetzung Juliane Lochner

  • Hardcover
  • 128 Seiten
  • Größe: 170 x 240 mm
  • ISBN: 978 3 96244 150 0
  • Sprache: deutsch
  • 400 farbige Illustrationen
  • Preis: 18,00€

Herzlichen Dank an den Laurence-King-Verlag für das berührende Rezensionsexemplar!

Die Künstlerinnen – Werke aus fünf Jahrhunderten (Rezension|Werbung)

Beim Zusammenstellen von Werkbeispielen zu Epochen und Strömungen in der Kunstgeschichte muss ich leider immer wieder feststellen, wie stark unterrepräsentiert Frauen sind.

Ich selbst kann mich kaum erinnern, als Schülerin weibliche Vertreterinnen im Unterricht kennengelernt zu haben. Rückblickend zog sich diese Lücke auch durchs Studium. Umso wichtiger ist es, sich der Unterrepräsentierung bewusst zu werden und selbst Veränderungen zu bewirken. Denn obwohl Frauen schon in der Antike kunstschaffend waren, wurde ihr Werk oft ignoriert, ausgeschlossen und oftmals gelöscht.

Auf der Suche nach passender Literatur bin ich auf „Die Künstlerinnnen -Werke aus fünf Jahrhunderten“ von Susie Hodge gestoßen. Hodge ist Kunsthistorikerin und stellt im Buch anhand von Schlüsselwerken in verschiedenen Kategorien weibliche Vertreterinnen chronologisch vor ausgehend von der Renaissance bis zur Konzeptkunst. In verschiedenen Kapiteln werden so Kunstrichtungen, Werke, Themen und Wendepunkte aufgezeigt.

Durch die auf den ersten Blick ungewöhnliche Konzeption werden wunderbar Querverbindungen und Zusammenhänge deutlich.

Die grafische und inhaltliche Gestaltung bietet einen guten Überblick.

Neben Schüsseldaten und weiteren Hauptvertreterinnen gibt es kurze und prägnante Texte zu wichtigen Entwicklungen, wichtigen Hintergrundinformationen, weiteren bedeutsamen Werken der vorgestellten Künstlerin uvm.

Fazit: Zum Überblick verschaffen ist „Die Künstlerinnnen -Werke aus fünf Jahrhunderten“ prima geeignet. Es ist liest sich leicht, bringt die Besonderheiten der Werke und Künstlerinnen anschaulich und treffend auf den Punkt.

Die Verbindungen zwischen verschiedenen Epochen, Künstlern und Künstlerinnen und Stilen zeigt Hodges nachvollziehbar und logisch auf. Sie vermittelt Stolz an den Erungenschaften, die Künstlerinnen ebenso vollbracht haben wie ihre männlichen Kollegen. Und um es mit den Worten Georgia O´Keefes auszudrücken:

„Männer tun mich gern als beste Künstlerin ab. Meines Erachtens gehöre ich aber zu den besten Künstlern überhaupt.“

Die Künstlerinnen. Werke aus fünf Jahrhunderten von Suzie Hodge (Übersetzung: Bettina Eschenhagen)

Laurence King Verlag
gebundene Ausgabe, 224 Seiten
Größe: 15.2 x 21.2 cm
ISBN: 978-3-96244-097-8
Erschienen: 27. August 2020
Sprache: deutsch
Preis: ca. 18€

Vielen Dank an den Laurence King Verlag für das schöne Rezensionsexemplar!

Neue Serie: Kreative und witzige Spiele für den Kunstunterricht (Teil 1)

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Schon seit längerer Zeit suche ich nach interessanten, anregenden und witzigen Spielen, die man im Kunstunterricht einbetten kann. Auch auf Profil- und Kursfahrten ist es schön, wenn  man in lockerer Rund Spiele spielt, die sogar thematisch passen.

Umso mehr freue ich mich eine neue Kategorie vorzustellen, in der es genau darum gehen soll.

Den Anfang macht ein fabelhaft illustrierter Spielkartensatz von „Kunstgenies“ aus dem Laurence King Verlag.

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Mir gefällt die ausdrucksstarke und doch reduzierte Illustration von Rebecca Clarke sehr. Die liebevolle Gestaltung von 13 Künstler pro Farbe (+jeweils 2 Jokern) ebenso wie die gut kuratierte Auswahl  bestechen sofort. Persönlich freue ich mich, dass das Quartett auch mit Nikki de Saint Phalle, Frida Kahlo, Lee Krasner, Louise Bourgeois und einigen anderen Künstlerinnen bereichert ist.

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Die vier üblichen Farben Herz (Pop Art), Pik (Surrealismus), Kreuz (Impressionismus/Post-Impressionismus) und Karo (Abstrakter Expressionismus) werden von vier Kunstbewegungen ersetzt. Unter einzelnen Farben werden so teilweise mehrere Kunstbewegungen zusammengefasst, um ein möglichst breites Spektrum abzubilden.

„Kunst-Genies“

Laurence King Verlag

Box mit 52 Karten
Größe: 63 x 88 mm
ISBN: 978-3-96244-040-4
Sprache: deutsch
52 Abbildungen

Preis: 9,90 €


Vielen Dank an dieser Stelle an den Laurence King Verlag für das wunderbare Rezensionsexemplar!